Es ist ein kalter und feuchter Oktobertag.

Die kleine Kapelle Frauenbründl in der Gemeinde Baiern liegt ruhig in einer Senke, umgeben von Wald, Blumenwiesen und dem "Frauenbründlbacherl", wie die Einheimischen es nennen. Von der Straße aus sieht das Kirchlein eher unscheinbar aus, sodass man meinen könnte, dass sich hierher wohl niemand freiwillig verirrt.

Doch der Schein trügt. Seit Jahrhunderten zieht dieser Ort Menschen von nah und fern an.

Marienheiligtum Frauenbründl

Dieser Ort ist wirklich besonders. Das Frauenbründl hat etwas Mystisches an sich.

Früh morgens steht der Nebel lange über den Wiesen, der Tau verfängt sich in den Grashalmen, und die Vögel bauen filigrane Nester in den Sträuchern.

Auch im Herbst wachsen auf den umliegenden Wiesen noch so manche Heilkräuter.

Viele Frühblüher probieren es im Herbst noch einmal. So ist eben die Natur.

Am Ufer des Frauenbründlbacherls finden sich aktuell noch Heilpflanzen wie Mädesüß, Weißdorn und - direkt neben den Heilpflanzen - das hochgiftige Pfaffenkäppchen. Doch auch hier gilt: So ist eben die Natur.


Die Vegetation ist durch eine "feuchte Niederung" geprägt und in eben dieser feuchten Niederung entspringt die Quelle des Frauenbründls. Schon seit Urzeiten ist seine heilsame Wirkung bekannt.


"Der Sage nach wurden die Leute, die sich hier gewaschen haben, von der Pest geheilt".


 1635 wurde dann die Kapelle über die Quelle gebaut.

Seitdem pilgern viele Menschen aus aller Herren Länder zum Frauenbründl.

 

Den Überlieferungen nach soll das Wasser speziell bei Augenleiden helfen, die Lebenskraft und das Immunsystem stärken und das dritte Auge öffnen, also das Stirnchakra. Menschen mit geöffnetem dritten Auge sollen eine gesteigerter Intuition und Erkenntnisfähigkeit haben und anstelle des profanen Alltagsbewusstseins quasi über ein Gadget mit transzendierender Bewusstseinserweiterung verfügen.

 


Per Schild wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich nicht um Trinkwasser handele.

Heiliges Wasser, das nicht einmal als Trinkwasser zugelassen ist?

Die ebenso angebrachte amtliche Erklärung wirkt aber eher beruhigend.

Wie die anderen 1.000 Quellen der Region würde das Gesundheitsamt das Wasser nicht auf schädliche Stoffe untersuchen, daher gelte es nicht als „Trinkwasser im rechtlichen Sinn“.