Der Altbaierische Oxenweg

Der Altbaierische Oxenweg
Der Ochsenhandel mit Ungarn war vom 14. bis ins 18. Jahrhundert der wichtigste Beitrag zur bayrischen Fleischversorgung. Mitte des 16. Jahrhunderts erreichte der mit geschätzten 150.000 Ochsen pro Jahr seinen Höhepunkt. Nach Augsburg [ca. 900 Kilometer] wurden zwischen 1572 und 1583 insgesamt circa 75.000 Ochsen getrieben.
In der Puszta lebten bis zu drei Millionen gut bemuskelte und marschfähige Steppenrinder. Sie waren größer und schwerer als die Konkurrenz aus Deutschland, aber auch als die aus Polen und Dänemark. Selbst nach dem langen Marsch nach Süddeutschland sind sie für höhere Schlachtgewichte dokumentiert als für regionale Landschläge.
Um eine Vermischung mit Fleisch schlechterer Qualität zu verhindern, verboten einige Städte den Metzgern, ihre einheimischen Rinder zu verarbeiten, sowie die ungarischen Ochsen eingetroffen waren.
„zu 200 ochsen müsse man vier knechte haben, und einen liedtschmann,
der vor den ochsen hergeht, und die ochsen alle tage zahlet.“
Fünf Männer für 200 Ochsen - nicht nur niederländische und norddeutsche, sondern auch ungarische und süddeutsche Treiber müssen gewußt haben, wie mit Rindern ohne die heute übliche Technik umzugehen ist!
Besonders, wen man sich das Ungarische Steppenrind vorstellt: Die Exportochsen wogen beim Start zwischen 350 und 500 und im 18. Jahrhundert über 650 Kilogramm. Getrieben wurden Herden mit 50 bis 200 Tieren. Ihre Hörner waren bis 80 Zentimeter lang. Hinweise auf Verletzungen bei Menschen ließen sich bisher nicht finden. Verletzungen bei Tieren waren selten und betrafen vereinzelt Lahmheiten. Marschkranke Tiere wurden unterwegs verkauft, um die Triften nicht aufzuhalten.
Quelle: Anita Idel „Die Kuh ist keine Klimakiller“ (Seite 79-80)
Puszta nennt man jene öde, vegetationsarme Ebene zwischen Donau und Theiß, die als westlicher Ausläufer der eurasischen Steppe gilt. Der Name leitet sich vom altslawischen Wort „pust“ ab, was so viel wie „öde“, „wüst“, „leer“ bedeutet.
Nach jüngeren Erkenntnissen entstand die Puszta als Waldsteppe vor über 35.000 Jahren, verwandelte sich vor über 8000 Jahren allmählich in eine Grassteppe und breitete sich in den letzten 3000 Jahren durch menschliche Einwirkung als Kultursteppe bzw. Sekundärsteppe schrittweise aus, wobei die Zeit zwischen dem 14. und dem 18. Jahrhundert Bedeutung hat. In der folgenden Zeit, besonders im Laufe des 20. Jahrhunderts, wurde die Puszta für intensive Landwirtschaft kultiviert. Von der alten Steppenlandschaft der Puszta finden sich nur noch wenige großflächige Gebiete – zum Beispiel der Nationalpark Hortobágy (Hortobágyi Nemzeti Park).
Quelle: WIKIPEDIA

Eine heute fast nur noch touristische Vorstellung von Puszta: der Ziehbrunnen in einer weiten Grassteppe.